Donnerstag, 8. Januar 2009
Juckreiz
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Juckreiz
bei Hunden
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Juckreiz (Pruritus) von Hunden ist sowohl für den Besitzer, als auch für
das Tier, ein nahezu unerträgliches Leiden. Er äußert sich nicht nur
durch Kratzen und Jucken, sondern auch Schlecken, Knabbern und
Reiben sind ein Zeichen von Juckreiz.
Im einfachsten Fall liegt nur ein massiver Flohbefall vor, die
Bekämpfung ist nicht immer einfach, am besten sie kontaktieren
ihren Tierarzt. Bei einigen Erkrankungen, die
Juckreiz hervorrufen, kann es zwar vorübergehend durch eine
symptomatische Therapie mit Kortisoninjektionen zu einer
Verminderung des Juckreizes kommen, doch in der Regel
kommt der Juckreiz aber meist immer wieder und bedarf
daher einer Abklärung der Ursache durch einen Tierarzt Ihres
Vertrauens oder einen Veterinärdermatologen. Die Abklärung
der eigentlichen Ursache des Juckreizes macht sich insofern
bezahlt, als dann eine wesentlich gezieltere Behandlung oder
überhaupt eine Beseitigung der Ursache möglich ist.
Abgesehen vom tierschützerischen Aspekt, denn ein andauernd
von Juckreiz geplagter Hund ist wirklich leidend,
Außerdem entsteht bei der rein symptomatischen
Behandlung mit Cortison auch die potentielle Gefahr einer
Erkrankung namens "Morbus Cushing".
Juckreiz gehört zu den häufigsten Beschwerden, wegen derer
Patienten beim Tierarzt vorgestellt werden. Ob, wo und in welchem
Maße Juckreiz besteht, ist ein ganz besonders wichtiges
Kriterium für die Unterscheidung zahlreicher Hautkrankheiten,
wie ich oben bereits erwehnte:
Futterallergien
Umweltallergien
Pflanzenallergien
all dies hat Einfluss bei Hauterkrankungen unserer Doggen
Wenn Ihr Tier an Juckreiz leidet wird der Tierarzt Ihnen folgende
Fragen stellen: „Seit wann kratzt er sich, wo kratzt er sich,
leckt oder knabbert er an den Pfoten, reibt er sein Gesicht,
kratzt sich auch ein anderes Tier im Haus, haben Sie selbst
Hautveränderungen, ist der Juckreiz zu jeder Jahreszeit
gleich, ist der Juckreiz im Haus gleich wie im Freien, was hat
zuerst begonnnen - der Juckreiz - oder war zuerst die Hautveränderungen
vorhanden, etc," Mit der Beantwortung dieser
vielen Fragen tragen Sie dazu bei, dass Ihr Tierarzt mit Hilfe
weiterer Untersuchungen die Ursache des Juckreizes findet.
Juckreiz kann viele verschiedene Ursachen haben, wovon die
häufigsten an dieser Stelle erklärt werden sollen:
Ektoparasiten
Die Sarcoptesräude wird durch Grabmilben verursacht, die
Tunnel in die Hornschicht der Haut graben. Diese Milben
bevorzugen wenig behaarte Haut, sodass sie am häufigsten
auf Ohren, Ellbogen, Bauch und Sprunggelenken anzutreffen
sind. Mit der Ausbreitung der Erkrankung können sie aber
auch ausgedehnte Körperbereiche besiedeln. Diese Milbe
(Sarcoptes scabiei var. ) befällt vorrangig Hunde, kann aber
vorübergehend auch auf Katzen und Menschen übergehen.
Neben massivem Juckreiz der Hunde, der bei Wärme oft verstärkt
wird, findet man Hautveränderungen im Bereich der
erwähnten Stellen, Da diese Erkrankung sehr ansteckend ist,
sollte sie sofort tierärztlich behandelt werden,
Demodikose
Die Haarbalgmilbe (Demodex canis)
wird durch direkten
Kontakt von der Hündin auf die saugenden neugeborenen
Welpen während der erste Lebenstage übertragen. Daher ist
die Milbe in geringer Zahl bei allen gesunden Hunden anzutreffen.
Bei Hunden mit geschwächtem Immunsystem (z.B. bei
Stresssituationen, bei Junghunden oder bei erwachsenen
Hunden mit einer inneren Erkrankung) kommt es zu einer Vermehrung
der Milben in den Haarfollikeln. Die lokale Junghundeform
äußerst sich als haarlose, oft runde Stellen meistens
im Gesicht und an den Vordergliedmaßen. Diese Hautveränderungen
können mit und ohne Juckreiz einhergehen,
verlaufen meist gutartig und heilen bei Junghunden meist
spontan ab, Falls es aber zu einer generalisierten Form der
Allergischer Mischling mit sekundärer
Malassezien-Dermatitis.
Erkrankung kommt, wobei ausgedehnte Teile des Körpers be-troffen sind, wird beim erwachsenen Hund eine zugrundelie-gende Erkrankung gesucht, die durch Schwächung des Immunsystems eine derartige Vermehrung der Milben verur-sacht hat. Bei dieser Form der Erkrankung muss auch mit einer langwierigen Behandlung gerechnet werden. Demodikose ist außer von der Mutterhündin zum Saugwelpen nicht übertrag-bar, In Zuchtbeständen lässt sich immer wieder eine geneti-sche Veranlagung diese Erkrankung zu bekommen, feststel-len, Durch Eliminierung von generalisiert erkranken Hunden aus den Zuchtprogrammen kann das Vorkommen von Demodikose drastisch reduziert werden,
Cheyletiella
Die Cheyletiella-Dermatitis
wird durch die Milbe Cheyletiella spp. ausgelöst und ist eine typische Jungtiererkrankung. Sie ist hoch-ansteckend und kann neben Hunden, Katzen und kleinen Heimtieren auch Menschen befallen, Diese Milben graben nicht, sondern leben in abgestorbenen Hautschuppen auf der Haut. Sieht man beim Welpen weiße trockene Schuppen mit oder ohne Juckreiz besonders am Rücken, soll man als erstes an eine Cheyletiella-Dermatitis denken. Die Therapie wird vom Tierarzt durchgeführt und sollte wegen der hohen Ansteckungsgefahr ehest bald bei allen im Haushalt lebenden Tieren erfolgen.
Ohrenmilben
Otodectes cynotis
ist eine Milbe, die zur Bildung dicker, brau-ner Krusten in den Ohren führt. Diese Milben können sich auf den äußeren Gehörgang beschränken, selten jedoch auch auf Hals, Kruppe und Schwanz gefunden werden. Es handelt sich um eine hochansteckende Erkrankung, die besonders bei Jungtieren stark verbreitet ist.
Flöhe
Wenn Sie keine Flöhe auf Ihrem Hund finden, jedoch schwar-ze kleine Kügelchen und Würstelchen, die sich mit Wasser benetzt rotbraun verfärben, haben sie Flohkot gefunden. Die erwachsenen Flöhe (Ctenocephalides felis) leben am Hund und legen dort ihre Eier ab. Diese fallen auf den Boden und befinden sich somit in der Umgebung des Tieres, Aus den Eiern schlüpfen Larven, die sich vom Licht wegbewegen und sich daher in der Tiefe der Teppichfasern, unter Polstermöbeln und in Bodenritzen befinden. Die Larven verpuppen sich, die Puppen sind das resistenteste Stadium der Flohentwicklung, sie können je nach den Umweltbedingungen, ein Jahr lang in diesem Stadium bleiben, Ausgelöst z.B. durch Boden-vibrationen schlüpft aus der Puppe der Floh, der dann sofort auf Wirtssuche geht. Wenn kein Tier vorhanden ist, werden auch die Unterschenkel von Menschen zur ersten Blutmahlzeit herangezogen. Da sich nur der erwachsene Floh am Tier befindet und alle Entwicklungsstadien in derWohnung sind, ist es absolut notwendig, neben einer Behandlung des Tieres auch die Wohnung, das Auto, überhaupt alle Plätze, wo sich das Tier aufhält, zu entflohen, Am .besten lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt über richtige Flohbekämpfung beraten.
Allergien
Flohallergie
Die Flohallergie ist eine häufige allergische Hauterkrankung. Durch einen Flohbiss kommt der Hund mit dem Speichel des Flohs in Berührung, worauf er allergisch reagiert. Diese Krankheit ist unabhängig von der Anzahl der Flöhe, denn bereits wenige Flöhe können mit ihrem Speichel einen Juckreiz bei Hunden verursachen und
allergische Reaktion auslösen. Diese Hunde zeigen intensiven Juckreiz und Hautveränderungen besonders in der hinteren Hälfte, d.h. an der Kruppe, am Schwanzansatz und an den Hinterextremitäten. Bei diesen Patienten muss eine 100%ige, konsequente Flohkontrolle durchgeführt werden, da sie jedes-mal, wenn ein Floh die Möglichkeit hat den Hund zu beißen, wieder mit diesen Hautveränderungen beginnen werden. Die Diagnose stellt ihr Tierarzt durch die Symptome ihres Hundes, das Auffinden von Flöhen oder Flohkot oder durch einen Bluttest (FcE-Rezeptor-Tesf bei Laboklin). Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt bezüglich Flohbekämpfung beraten, da in die-sen Fällen Flohprodukte wie Bänder und Bäder keine ausrei-chende Wirksamkeit haben.
Atopie
Umwelt-Pflanzenallergie
Die Atopie ist eine Allergie auf Gräser, Pollen, Hausstaub-milben oder Schimmelpilze. Das Hauptsymptom dieser Erkrankung ist Juckreiz, das typisches Alter des Krankheits-beginns ist zwischen 6 Monaten und 3 Jahren. Bevorzugte Stellen des Juckreizes sind Gesicht, Ohren, Pfoten. Die Atopie beginnt mit Juckreiz ohne Hautveränderungen, führt aber durch das andauernde Kratzen sehr oft auch zu Hautver-änderungen, die dann meist sekundär durch Bakterien und/oder Hefen infiziert werden und somit noch zusätzlichen Juckreiz verursachen, Anfänglich ist diese Krankheit oft auf bestimmte Monate im Jahr beschränkt, führt aber im Laufe der Jahre meist zu einer ganzjährigen Erkrankung, Die Diagnose stellt der Tierarzt anhand der Vorgeschichte und der Symptome, worauf genau ihr Hund allergisch ist, stellt ihr Tierarzt mittels eines Hautallergietests (Intrakutantest) oder eines Blutallergietests fest (Fce-Rezeptor-Test bei Laboklin). Danach erfolgt als Therapie eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung), bei welcher Ihrem Tier die Allergene auf die es allergisch reagiert, in bestimmten Abständen injiziert werden, Bei cirka 75% der Hunden ist bei dieser Therapie ein sehr guter Erfolg zu verzeichnen, Sie müssen jedoch beden-
ken, dass eine Allergie keine heilbare, aber eben eine kontrol-lierbare Erkrankung ist, die daher ein möglichst optimales Management in Zusammenarbeit mit ihrem Tierarzt benötigt.
Futtermittelallergie
Bei der Futtermittelallergie kommt es zu einer allergischen Reaktion auf einen Bestandteil im Futter. Der Hund entwickelt irgendwann im Leben einen massiven Juckreiz ohne typisches Verteilungsmuster, Der Juckreiz führt dann wie oben erwähnt durch das Kratzen zu sekundär infizierten Hautveränderun-gen, Diese Erkrankung tritt unabhängig davon auf, wielang ein Hund schon ein bestimmtes Futter bekommen hat, sie kann bereits beim Welpen oder auch bei schon sehr alten Hunden, die seit vielen Jahren das gleiche Futter bekommen, zum ersten Mal in Erscheinung treten, Um zur Diagnose zu kommen, worauf im Futter ihr Hund allergisch ist, verordnet ihnen ihr Tierarzt entweder eine so genannte Eliminationsdiät, bei der sie ihrem Hund zwei Monate lang nur ein bestimmtes Futter verfüttern. Für diese Eliminationsdiät wäre es ratsam diese Diät selbst zu kochen und erst im Anschluss daran über den Tierarzt erhältliche „hypoallergenen Diäten" zu verwen-den, Wichtig dabei ist, das sie diese Diät 100%ig strikt einhal-ten müssen, denn auch nur das kleinste Stück eines anderen Futters (Katzenfutter, Kauknochen, Hundsnacks ,..) machen die Eliminationsdiät zunichte und sie beginnen wieder am Tage Null,
Bakterielle Hauterkrankungen
Pyodermie
Durch Besiedlung der Haarfollikel mit Bakterien wie Staphylo-coccus intermedius kommt es zu juckenden Hautverände-rungen, die mit roten Erhabenheiten (Papeln), Eiterpusteln, schuppenförmigen Kränzen (Collarette) und Krusten einher-gehen. In chronischen Fällen kann die Haut sehr verdickt, bor-
kig und dunkel pigmentiert erscheinen. Der Haarverlust resultiert
aus der Entzündung des Haarfollikels. Eine bakterielle
Infektion der Haut ist oftmals eine Sekundärerkrankung vieler
verschiedener Primärerkrankungen, Ihr Tierarzt wird zuerst die
Infektion mit einem geeigneten Antibiotikum und Bädern und
danach die Grundursache bekämpfen.
Sonstiges
Malassezia-Infektion
Malassezia pachydermatis ist eine Hefe, die bei Tieren oft zu
Hauterkrankungen mit Juckreiz führt. Das Tier präsentiert sich
entweder mit massiven Ohrenproblemen oder gelblich, fettigen,
schuppigen Hautveränderungen, besonders häufig am
Hals und an den Pfoten. Außerdem entwickelt sich ein typischer
"Hefegeruch", Diese Infektion kann wie bei den bakteriellen
Infektionen erwähnt, sehr oft eine sekundäre Erkrankung
diverser anderer Grundkrankheiten sein. Die Therapie
besteht aus bestimmten Bädern und Waschungen und bei
massivem Befall werden Tabletten verordnet.
Akrale Leckdermatitis
Diese Erkrankung entsteht durch das zwanghafte Belecken
von bestimmten Steilen an den Beinen, Dadurch bildet sich
eine ovale, gerötete Hautverdickung, Die Ursache kann psychisch
(Langeweile, Stress, ,..) oder organisch (Allergie,
Bakterien, Fremdkörper) sein. Die Therapie besteht demnach
in einer Änderung der Lebensumstände oder in der
Bekämpfung der organischen Grundkrankheit.
Pyotraumatische Dermatitis (hot spot)
Diese Erkrankung entsteht aufgrund einer Selbsttraumatisierung,
die sich der Patient durch den auslösenden Juckreiz
selbst zufügt. Oft ist ein hot spot eine Komplikation einer Allergie,
Die intensive Traumatisierung führt innerhalb weniger
Stunden zu ausgedehnten Läsionen. Die typische Hautveränderung
ist rot, feucht und nässend. Wenn nicht sofort geeignete
Maßnahmen eingeleitet werden, schreitet der Prozess
rasch fort,
Otitis externa
Im Volksmund oft als „Ohrenzwang" bezeichnet, Die Entzündung
des äußeren Gehörganges des Hundes ist eine sehr häufige
Erkrankung, die in verschleppten Fällen zu einer Mittelohroder
gar Innenohrentzündung führen kann. Als Ursache kommen
im einfachsten Fall Fremdkörper (sog, „Schliefhansln")
vor, aber auch Infektionen mit Bakterien, Hefen oder Milben
sind häufig zu sehen. Viele chronische Ohrenprobleme sind ein
Zeichen einer Atopie oder Futtermittelallergie und bedürfen
daher nicht nur symptomatischer Ohrenreinigung und
Behandlung sondern auch einer Allergiediagnostik, Fragen Sie
ihren Tierarztihres Vertauens er wird Sie gerne beraten.
by Archiv Admin Rudi D.Doggenforum ©
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